Martin Sonnerer: „Ich muss geduldig sein“
Mit Martin Sonnerer ist dem SSV Loacker Bozen Volksbank am Ende der Hinrunde ein immens wichtiger Spieler abhandengekommen. Der 29-jährige linke Flügelspieler zog sich am 11. Dezember im Spiel gegen Secchia Rubiera eine schwere Knieverletzung zu und wird mindestens für den Rest dieser Saison ausfallen. Für Sonnerer beginnt jetzt eine intensive Reha-Phase.
Bei der Kontrollvisite am 12. Dezember in der Dolomiti Sportklinik in Gröden bewahrheiteten sich die Befürchtungen des SSV Loacker Bozen Volksbank: Bei Sonnerer waren das vordere Kreuzband, der Außenmeniskus und das Außenband im rechten Knie gerissen. Damit war klar, dass Sonnerer in der Saison 2021/22 für die Weiß-Roten sicher nicht mehr auf dem Parkett stehen würde. Nun gilt es für den gebürtigen Brixner, die lange Reha-Phase bis zum Comeback mit Fleiß und Geduld zu ertragen.
Eineinhalb Monate sind seit deiner Verletzung vergangen. Wie geht es dir?
Martin Sonnerer: „Es geht mir gut. Die Therapie passt und ich bin sehr zuversichtlich. Ich weiß aber, dass so eine Verletzung viel Zeit und Geduld erfordert. Die muss ich mir jetzt nehmen. Für mich ist es aber nicht das erste Mal, vor acht Jahren habe ich mir schon einmal das Kreuzband, da aber im linken Knie und im Trikot des SSV Brixen, gerissen. Ich weiß also, wie das alles ist.“
Wie sind die letzten Wochen seit deiner Verletzung vergangen?
Sonnerer: „Die ersten Wochen habe ich so gut wie gar nichts gemacht, weil ich das Knie schonen musste. Drei Wochen nach der Verletzung habe ich mit der Physiotherapie begonnen, die ich mit unserem Physio Günther Oberhöller durchziehe. Es läuft gut, auch wenn es mir schwerfällt, das Knie auszustrecken. Die Muskeln sind nach der langen Zeit ohne Belastung und mit der Schiene verkürzt.“
Wie geht es jetzt weiter?
Sonnerer: „Mit viel Reha. Ich weiß noch nicht genau, wann ich wieder richtig Handball spielen kann. Ich habe eine schwere Verletzung und bin doch schon fast 30 Jahre alt. Ich muss mir Zeit geben und geduldig bleiben. Diese Saison wird es sicher nichts mehr werden, wie es in der nächsten aussieht, weiß ich noch nicht.“
Wie hast du die Hinrunde des SSV Bozen erlebt?
Sonnerer: „Ich bin schon zufrieden. Wir haben heuer nicht eine vergleichbare Mannschaft wie in den Jahren zuvor wo wir um jeden Titel mitgespielt haben. Wir sind extrem jung und auch etwas unerfahren. Ich finde, dass wir uns dafür gut geschlagen haben. Bis auf das Spiel gegen Cassano haben wir alle Punkte gemacht, die wir machen mussten. Im Großen und Ganzen haben wir uns schon ordentlich geschlagen.“
Und was erwartest du dir von der Rückrunde?
Sonnerer: „Es wird sicher nicht einfacher, weil mit Udovicic und mir zwei eingespielte Spieler weggefallen sind. Felipe Gaeta und Juan Cantore werden uns aber helfen. Felipe kennt die Umgebung bereits, hat viele Jahre mit Turkovic zusammengespielt. Und Juan hat bis jetzt einen sehr guten Eindruck gemacht. Der ist ein schlauer, geschickter Spieler. Die Rückrunde wird hart, aber ich bin mir sicher, dass wir das Beste geben werden.“
Die italienische Nationalmannschaft hat vor kurzem die WM-Quali überstanden, leider ohne dich. Wie war deine erste Reaktion?
Sonnerer: „Ich habe mich natürlich sehr gefreut und meinen Teamkameraden sofort gratuliert. Es ist schon schade, dass ich nicht dabei sein konnte. So haben aber andere Spieler eine Chance bekommen und bis jetzt ist es gut gelaufen. In den Playoffs wird es nun sehr schwierig, vielleicht schafft Italien aber ja die Sensation.“
Weil es zum Thema passt, wer wird Europameister?
Sonnerer: „Ich tippe auf Dänemark.“