Eine Saison des Umbruchs beim SSV Loacker Bozen Volksbank
Wenn an diesem Samstag, 5. September die Serie A Beretta beginnt, dann steht den Weiß-Roten eine ganz besondere Saison bevor. Es wird ein Jahr des Umbruchs, in dem vor allem zahlreiche junge Talente in die erste Mannschaft eingebaut werden sollen. Ein Jahr, in dem sich der neue Spielertrainer Mario Sporcic seine ersten Meriten in dieser Doppelrolle verdienen will. Ein Jahr, in dem der SSV Loacker Bozen Volksbank erstmals seit fast einem Jahrzehnt nicht der erste und meistgenannte Titelanwärter im italienischen Handball ist – und dennoch ein Ergebnis in der oberen Tabellenhälfte anstrebt. Am Donnerstagabend wurde der „neue“ SSV Loacker Bozen Volksbank im Four Points by Sheraton in Bozen Süd vorgestellt.
Als Mario Sporcic vor etwas mehr als fünf Wochen am Montag, 27. Juli das erste Training des SSV Loacker Bozen Volksbank leitete, waren zahlreiche Leistungsträger der vergangenen Jahre nicht mehr mit dabei. Oder in einer völlig neuen Rolle. Denn bevor Sporcic zu seinen Spielern sprach, ergriff damals Hannes Innerebner das Wort. Nicht mehr als Kapitän wie in den Saisonen davor, sondern nach seinem Karriere-Ende im Frühling als neuer General Manager des Bozner Traditionsklubs. Neben Innerebner fehlten auch die bekannten Gesichter von Felipe Gaeta, Goalie Mate Volarevic oder Stefano Arcieri – Stammspieler, die Bozen im Sommer neben anderen Mannschaftskameraden verlassen hatten.
Doch Hannes Innerebner ist im Sommer nicht untätig geblieben. „Als Volarevic-Ersatz wurde Pedro Hermones (Conversano) verpflichtet, Giulio Venturi (ebenfalls Conversano) soll hingegen Felipe Gaeta ersetzen. Am Kreis wird sich der aktuell am Knöchel verletzte Vito Claudio Marino (Fondi) voll reinhängen, während am linken Flügel der kroatische Rohdiamant Marin Greganic (Nexe Nasice) Akzente setzen soll. Zudem wurde das Bozner Urgestein Michael Pircher reaktiviert, Andreas Kammerer kehrte von einem kurzen Gastspiel in Eppan zu den Weiß-Roten zurück und Jonas Walcher verließ Pressano in Richtung seines Stammklubs“, sagte Innerebner im Rahmen der Mannschaftsvorstellung. Mario Sporcic habe vom Verein außerdem die Aufgabe bekommen, jene Talente behutsam in die erste Mannschaft einzubauen, denen er in den vergangenen Jahren in den diversen Jugendteams das Handballspielen beibrachte. Neuer Kapitän des SSV Loacker Bozen Volksbank ist Nationalspieler Dean Turkovic, der für Bozen in 291 Partien satte 1516 Tore erzielte und damit Rekordtorschütze der Weiß-Roten ist.
Nicht auf den Lorbeeren ausruhen
Konkretes Ziel für die bevorstehende Serie A Beretta hat sich Mario Sporcic keines gesetzt. „Ich möchte jedes Spiel gewinnen und am Ende werden wir sehen, wo wir stehen werden. Heute spricht beim SSV Bozen jeder von den Erfolgen, die wir in den vergangenen Jahren gefeiert haben. Ich wünsche mir, dass wir in ein paar Jahren von den Erfolgen eines Jonas Walcher, eines Ratko Starcevic oder eines Erik Udovicic sprechen. Doch dazu braucht es auch Geduld“, sagte Sporcic am Donnerstag im Rahmen des Pressetermins.
Die Bedeutung der Handballer innerhalb des Hauptvereins SSV Bozen unterstrich dessen Präsidentin Evi Seebacher. „Nicht nur wegen der vielen Erfolge der vergangenen Jahre ist Handball wichtig. Die Handballer leisten großartige Arbeit im Jugendbereich, was vielen Bozner Familien zugute kommt.“, betonte Seebacher. Was den weiß-roten Nachwuchsbereich angeht, wurde mit Silvano Rigatti ein neuer Jugend-Koordinator verpflichtet. „Er organisiert unsere gesamte Jugendabteilung. Im Sommer haben wir bereits ein Camp mit fast 50 Spielerinnen und Spielern abgehalten, in Kürze werden unsere Jugendteams das Training aufnehmen und an den verschiedenen Meisterschaften teilnehmen“, erklärte die Verantwortliche des Bozner Jugendsektors Ulli Gasser.
Der Dank an die Partner
Die Corona-Pandemie hat viele Sportvereine vor große Probleme gestellt – auch aus finanzieller Sicht. Der SSV Loacker Bozen Volksbank hat das Glück seit vielen Jahren starke Partner an seiner Seite zu wissen, die dem Verein auch in dieser schwierigen Situation tatkräftig unter die Arme greifen. „Stellvertretend für alle unsere Partner und Sponsoren stehen die Südtiroler Vorzeigeunternehmen Loacker und Volksbank, die uns Handballern seit Jahrzehnten treu zur Seite stehen. Wir möchten uns einmal mehr von ganzem Herzen für die großzügige Unterstützung in der bevorstehenden Saison 2020/21 bedanken und hoffen natürlich inständig, dass wir auch in Zukunft auf die Förderbeiträge unserer Partner bauen können“, betonte General Manager Hannes Innerebner.
Die beiden genannten Unternehmen, die durch Hans-Peter Dejakum (Loacker) und Stephan Theiner (Volksbank) vertreten waren, gaben den Dank postwendend zurück. „Der erste Vertrag mit den Bozner Handballern wurde 1976 abgeschlossen. Heute ist die Situation natürlich sehr schwierig, aber wir werden auch diese Phase gemeinsam meistern. Wir bleiben dabei – das darf ich im Namen der Familie Loacker ausrichten“, unterstrich Dejakum. Fünf Jahre nach Loacker stieg die Volksbank erstmals als Sponsor beim SSV Bozen ein. „Seit 1993 haben wir den Verein dann ununterbrochen unterstützt. In diesen fast 30 Jahren durften wir sehr viele schöne Erfolge miterleben. Ich hoffe, dass viele weitere Titel dazukommen“, sagte Theiner.
Rückkehr in die Gasteiner Halle
Zum Meisterschaftsauftakt empfängt Bozen an diesem Samstag, 5. September Aufsteiger Cingoli. Gegen das Team aus den Marken sind die Weiß-Roten haushoher Favorit. „Wir dürfen Cingoli jedoch nicht unterschätzen, denn sie haben in der Vorbereitung einige gute Ergebnisse erzielt. Trotzdem wollen wir mit nichts weniger als mit einem Heimsieg beginnen“, so Sporcic weiter. Was die Spielstätte angeht, kehrt der SSV Loacker Bozen Volksbank in der bevorstehenden Saison von der Stadthalle in die Gasteiner Halle in der Roenstraße zurück. Außerdem werden die Heimspiele samstags nicht mehr um 19 Uhr, sondern eine Stunde früher um 18 Uhr angepfiffen. Des Wunsches einer eigenen Halle wird sich Bozens Vize-Bürgermeister Luis Walcher annehmen, der der Mannschaftsvorstellung ebenfalls beiwohnte.
Wer es von den Fans nicht in die Gasteiner Halle schafft oder auch die Auswärtsspiele der Bozner verfolgen möchte ohne selbst mitzureisen, der kann alle Meisterschaftspartien der Serie A Beretta kostenlos auf der Webseite des Anbieters Eleven Sports (www.elevensports.it) anschauen. Dem italienischen Handballverband FIGH ist es gelungen ein Abkommen mit der internationalen Gruppe von Sportfernsehkanälen gelungen, die auch andere Sportarten überträgt.
Foto: hkMedia