Der SSV Loacker Bozen Volksbank schafft ein Wunder in Eppan
Es war wahrhaftig ein Spiel mit zwei komplett unterschiedlichen Gesichtern: Der SSV Loacker Bozen Volksbank lag im ersten Südtiroler Derby der Saison gegen Sparer Eppan zur Halbzeit noch mit 14:23 zurück. Dank einer überragenden Mannschaftsleistung schaffte die Sporcic-Truppe in der Eppaner Raiffeisenhalle aber die Kehrtwende, holte den Rückstand auf und ging am Ende dank des 34:34 sogar mit einem Punkt nach Hause.
Die erste Halbzeit war kurz zusammengefasst eine Halbzeit zum Vergessen. Der SSV Loacker Bozen Volksbank erwischte in der Eppaner Raiffeisenhalle einen totalen Fehlstart und war nach 4 Minuten bereits mit 0:4 in Rückstand. Defensiv agierten die Weiß-Roten mit großen Lücken, nach vorne fehlte die Effizienz. So hatten die Eppaner Löwen leichtes Spiel und beim Stand von 2:7 aus Sicht des SSV Bozen griff Trainer Mario Sporcic zum ersten Timeout.
Doch auch danach fand der SSV Loacker Bozen Volksbank nicht ins Spiel. Immer wieder scheiterten Dean Turkovic & Co. an Eppan-Torhüter Raffl oder am eigenen Unvermögen. Hinten standen Pedro Hermones zwar 7 Paraden zu Buche, den Gastgebern gelangen bis zur Halbzeitsirene aber dennoch sage und schreibe 23 Tore. Die Talferstädter standen für die zweite Halbzeit in Eppan mit dem Rücken zur Wand.
Eine unglaubliche Charakterleistung des SSV Bozen
Die Situation erschien schon aussichtslos und auch der Start in den zweiten Spielabschnitt änderte daran nichts. Zwar kämpfte sich der SSV Loacker Bozen Volksbank immer wieder etwas ans Ergebnis heran, doch auch Eppan hatte stets eine starke Antwort parat. Den Tiefpunkt erreichten die Weiß-Roten in der 35. Minute, als sie durch den Treffer von Oberrauch zum 17:27 mit 10 Toren in Rückstand lagen.
Was dann folgte, war eine bärenstarke Charakterleistung des SSV Bozen. Angeführt von einem herausragenden Martin Sonnerer, der am Ende mit zehn Toren bester Werfer der Partie wurde, kämpften sich die Talferstädter zurück in die Partie. Plötzlich klappte die Defensivarbeit, Hermones fischte die restlichen Würfe heraus und vorne fackelte man nicht lange und ließ dem ansonsten stark aufspielenden Raffl nur wenig Chance. In der 49. Minute hämmerte Udovicic das Leder ins Netz, es stand 27:31 und der SSV Bozen lag nur noch mit vier Treffern in Rückstand.
Die Schlussphase ließ in Eppan keinen mehr kalt. Die Emotionen kochten hoch und die Schiedsrichter hatten mehrere Male große Mühe, die Partie im Griff zu behalten. Doch der SSV Loacker Bozen Volksbank ließ sich nicht beirren und spielte weiter munter nach vorne. In der 55. Minute war es dann endlich so weit und Ladakis sorgte nach einem schön ausgeführten Spielzug für den ersten Ausgleichstreffer der Partie – 33:33. Ein Sieg war aber nicht mehr drin. Zunächst brachte Lazarevic Eppan wieder ins Vordertreffen (56.), dann erzielte Udovicic den letzten Treffer der Partie (57.). 34:34 heiß es am Ende eines unglaublich spannenden Derbys, das keiner der Beteiligten so schnell vergessen wird.
Die Stimmen zum Spiel:
Mario Sporcic (Trainer SSV Loacker Bozen Volksbank): „In der ersten Halbzeit ist wirklich gar nichts aufgegangen. Nicht beim Torwart, nicht in der Defensive und nicht in der Offensive. Danach haben wir uns aber gefangen. Ich habe in der Pause einiges verändert und auch Hermones hat uns mit Paraden geholfen. So konnten wir einen wichtigen Punkt aus einer Halle mitnehmen, in der nicht viele in dieser Saison punkten werden.“
Martin Sonnerer (Rechter Flügel SSV Loacker Bozen Volksbank): „Ich habe heute zwei Spiele zu je 30 Minuten gesehen. Das erste haben wir mit neun Toren verloren, das zweite mit neun Toren gewonnen. In der ersten Halbzeit haben wir uns nicht getraut zu schießen, hatten richtige Probleme. In der zweiten Halbzeit wussten wir, dass wir alles geben mussten und haben das auch getan. So konnten wir aufholen.“
Sparer Eppan – SSV Loacker Bozen Volksbank 34:34 (23:14)
Sparer Eppan: Bortolot, Raffl; Pliger, Oberrauch 5, Slijepcevic 3, Singer 3, Andreas Pircher, Brantsch 3, Wiedenhofer, Modestas 5, Moritz Pircher, Starcevic 6(2), Lazarevic 9, Santinelli, Sepp, Morandell. Trainer: Adam Klimek
SSV Loacker Bozen Volksbank: Hermones, Rottensteiner; Sonnerer 10(3), Ladakis 4, Walcher, Pasini 5, Rossignoli, Mathà, Niksiar, Udovicic 5, Turkovic 6(1), Trevisol, Gligic 4, Gasser, Mizzoni. Trainer: Mario Sporcic
Schiedsrichter: Cardone Giro/Cardone Luciano