Der SSV Loacker Bozen Volksbank muss sich erstmals geschlagen geben
Am Mittwochabend gastierte der SSV Loacker Bozen Volksbank bei Ego Siena, um die Partie des 12. Spieltages der Serie A Beretta nachzuholen. Gegen den Tabellenvierten aus der Toskana gingen die dezimierten Talferstädter erstmals in der laufenden Meisterschaft punktelos aus einer Partie und mussten die Heimreise mit einer 26:28-Niederlage antreten.
Der SSV Bozen startete mit Anfangsschwierigkeiten ins Spiel, welche Siena eiskalt ausnütze. Ein brandgefährlicher Marrochi brachte die Hausherren in der 11. Minute erstmals mit vier Toren in Führung (8:4). Daran verzweifelten die Weiß-Roten aber nicht und verkürzten den Abstand Tor für Tor. Dean Turkovic, mit sechs Treffern der beste Werfer der Talferstädter in Halbzeit eins, erzielte in der 20. Minute das 10:11 und der SSV Loacker Bozen Volksbank war wieder voll im Spiel. Dann nahm aber Siena wieder das Heft in die Hand und es dauerte nur fünf Minuten, bis Nikocevic wieder auf 15:11 für die Hausherren stellte (25.). Beim Stand von 16:13 für Siena ging es zur Halbzeitpause.
Der SSV Bozen kämpft bis zum Schluss – wird aber nicht belohnt
Nach dem Wiederanpfiff versuchte Siena, seinen Vorsprung weiter auszubauen. Der SSV Loacker Bozen Volksbank ließ sich aber nicht so einfach abschütteln und konnte sich bei der ein oder anderen Offensivaktion der Dumnic-Truppe auch auf die Paraden von Torhüter Hermones verlassen. Dank eines Treffers von Spielertrainer Mario Sporcic in der 43. Minute kämpften sich die Weiß-Roten wieder auf einen Zwei-Tore-Rückstand ran (18:20).
Dabei blieb es aber nicht. Siena baute den Vorsprung vor allem dank der überragenden Leistung von Marrochi (11 Treffer) und Nikocevic (9 Treffer) wieder aus und beim SSV Bozen schwanden die Kräfte. Der Vorsprung der Gastgeber wurde immer größer und mündete in der 53. Minute dank eines Nikocevic-Treffers im 25:20. Fünf Tore Rückstand und noch sieben Minuten zu spielen – die Talferstädter befanden sich in einer heiklen Situation.
Dann griff Spielertrainer Mario Sporcic tief in die Taktikkiste und ließ seine Mannschaft mit sieben Feldspielern angreifen, nahm also den Torwart für einen weiteren Kreisläufer raus. Dieser Schachzug sollte sich als genial erweisen, denn Siena fand auf Anhieb keine passende Antwort auf den Formationswechsel. Wieder pirschten sich die Weiß-Roten ran und schafften 25 Sekunden vor Schluss durch Turkovic den 26:27-Anschlusstreffer. Im letzten Angriff der Gäste verpasste Nikocevic dem SSV Bozen aber doch den K.O.-Schlag und traf zum Endstand von 28:26 für Siena. Für die Sporcic-Truppe war es die erste Niederlage in der laufenden Meisterschaft.
Die Stimmen zum Spiel:
Dean Turkovic (Kapitän SSV Loacker Bozen Volksbank): „Es war ein eigenartiges Spiel mit einigen fragwürdigen Entscheidungen. Aber wir müssen die Schuld zuerst bei uns suchen. Wir haben uns gegen die starken Rückraum-Spieler von Siena sehr schwergetan, fanden keinen Weg, sie aufzuhalten. Zum Schluss waren wir dann doch nah am Unentschieden dran, aber da war es schon zu spät. Schade.“
Branko Dumnic (Trainer Ego Siena): „Ein schwieriges Spiel, das wir geschafft haben, zu gewinnen. Wir sind sehr gut in die Partie gestartet und haben die Führung immer wieder ausgebaut. Was wir aber in den letzten fünf Minuten gezeigt haben, war nicht gut. Zu viele Ballverluste, viel zu viel Risiko – wir hätten den Sieg fast verschenkt. Zum Glück ist es nochmal gut gegangen.“
Ego Siena – SSV Loacker Bozen Volksbank 28:26 (16:13)
Ego Siena: Leban, Pavani; Bacciottini, Bargelli 2, Bozzi, Bufoli, Leonardo Del Mastio, Gaeta 2, Galliano, Guggino, Kasa 2, Marrochi 11, Nikocevic 9, Pasini 2, Senesi, Sulejmani
SSV Loacker Bozen Volksbank: Hermones, Rottensteiner; Greganic 3, Marino 1, Pircher, Rossignoli 1, Sonnerer 2, Sporcic 1, Turkovic 9, Udovicic 7, Venturi 1, Walcher 1
Schiedsrichter: Fato/Guarini
Foto: hkMedia