Conversano setzt sich gegen den SSV Loacker Bozen Volksbank die Krone auf
Conversano hat am Mittwochabend zum sechsten Mal in seiner Vereinsgeschichte die italienische Handballmeisterschaft gewonnen. Im Nachholspiel des 24. Spieltags der Serie A Beretta gegen den SSV Loacker Bozen Volksbank setzte sich der Traditionsklub aus Apulien mit 32:29 durch und ist dadurch in der Tabelle nicht mehr einzuholen. Die Talferstädter um Kapitän Dean Turkovic boten gegen die überragenden Süditaliener eine starke Leistung und agierten über weite Strecken ebenbürtig.
Vor dem Spiel war klar, dass Conversano bei einem Sieg den Meistertitel und damit das Triple (Gewinn der Serie A, des Supercups und des Italienpokals) unter Dach und Fach bringen würde. Das machte die Mannschaft aus Apulien vor allem in der Anfangsphase nervös: Nachdem sie mit 1:0 in Führung gegangen war (1.), gelang dem SSV Loacker Bozen Volksbank ein Vier-Tore-Break zum 4:1 (9.). Früh zeigten die Weiß-Roten, dass sie, obwohl sie nur mit 12 Spielern angereist waren, nicht zum Urlauben die 11 Stunden lange Fahrt auf sich genommen hatten – die Sporcic-Truppe wollte Conversano ärgern. Und das gelang den Boznern auch, vor allem in der ersten Viertelstunde.
Dann wachte aber auch der Fast-Meister langsam auf. Nach 14 Minuten glichen die Süditaliener erstmals aus (6:6), in der 18. Minute gingen sie wieder in Führung (8:7 durch Rossetto). Bozens Spielertrainer Mario Sporcic, der schon vor der Partie angekündigt hatte, gegen Conversano in seiner Mannschaft viel rotieren zu wollen, gab seinen jungen Schützlingen Jonas Walcher, Jonas Rossignoli und Raphael Rottensteiner Spielpraxis. Gegen Ende der ersten Halbzeit schafften es die Hausherren, mit vier Toren Vorsprung davonzuziehen und beim Stand von 12:16 aus Sicht des SSV Bozen ging es in die Kabinen.
Der SSV Bozen kämpft bis zum Schluss
In der zweiten Halbzeit ging es in einem ähnlichen Tempo weiter. Zunächst verkürzte der SSV Loacker Bozen Volksbank dank zweier 40-Meter-Würfe aufs leere Tor von Sonnerer (31.) und Walcher (32.) auf 14:16, dann blieb es für längere Zeit bei einem Zwei- bis Drei-Tore-Vorsprung zu Gunsten Conversanos. In der 42. Minute brachten die Hausherren aber ein Drei-Tore-Break zu Stande und beim Stand von 23:17 dürften die ersten heimischen Fans angefangen haben, vom Sieg zu träumen.
Der SSV Bozen gab sich aber noch nicht geschlagen und hielt tapfer dagegen. Angeführt von Kapitän Dean Turkovic, mit 10 Treffern bester Werfer der Partie, schaffte es Conversano nicht, sich noch deutlicher abzusetzen. Da die Süditaliener den Vorsprung aber auch nicht mehr kleiner werden ließen, war schon vor Anbruch der Schlussphase klar, wer hier heute das Parkett als Sieger verlassen würde. Mit einem Walcher-Treffer in den letzten Spielsekunden stand am Ende ein 29:32 aus Sicht des SSV Bozen auf der Anzeigetafel und Conversano durfte zu Recht die Feierlichkeiten für eine herausragende Saison anbrechen lassen.
„Großes Kompliment an Conversano, sie haben sich verdient zum Meister gekürt. Ich bin aber auch mit unserer Leistung sehr zufrieden, meine Jungs haben das umgesetzt, was ich ihnen vorgegeben habe. Auch Walcher, Rossignoli und Rottensteiner haben mein Vertrauen, sie viel einzusetzen, mit starken Leistungen bezahlt gemacht, das freut mich. Für uns gilt es nun, unseren Weg weiterzugehen und in den letzten beiden Spielen das Maximum rauszuholen.“
Mario Sporcic (Spielertrainer SSV Loacker Bozen Volksbank)
Conversano – SSV Loacker Bozen Volksbank 32:29 (16:12)
Conversano: Di Caro, Di Giandomenico, Luciano; Carone, Degiorgio 3, Faty, Giannoccaro 1, Hamzic 4, Lupo 3, Nelson 4 (1), Pellegrini, Radovcic 9(5), Rossetto 5, Rosso 1, Sciorsci 2
SSV Loacker Bozen Volksbank: Hermones, Rottensteiner; Greganic 4, Marino, Rossignoli 2, Skatar 2, Sonnerer 4, Sporcic, Turkovic 10(3), Udovicic 1, Venturi 1, Walcher 5
Schiedsrichter: Marcello Carrino /Stefano Pellegrino
Foto: Reinhold Eheim